Warum Weiterbildung für Unternehmer immer ein Pluspunkt ist

Absolventeninterview mit Nicole Küng

Nicole Küng ist erfolgreiche Aargauer Unternehmerin und  Absolventin der Unternehmerschule in Lenzburg. Sie weiss, was es heisst in einem Familienbetrieb gross zu werden und diesen weiterzuführen. Im Interview erzählt sie, wie sie ihre berufliche Erfüllung gefunden und weshalb sie sich trotz unternehmerischer Erfahrung weitergebildet hat.


Frau Küng, 13 Jahre im Familienbetrieb, da sind Sie bestens mit den Abläufen vertraut. Sie haben trotzdem die «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» besucht. Warum?

Mein Traum war es Lehrerin zu werden. Ich hatte mich sogar für das Lehrerseminar angemeldet. Doch irgendwie hat mein Bauchgefühl mir gesagt, dass ich im Lehrberuf nicht meine Erfüllung finde. Also habe ich zuerst im Treuhandbüro gearbeitet und bin dann später in unseren Familienbetrieb eingestiegen. Als Assistentin meines Vaters – des damaligen Geschäftsführers – habe ich früh einen Einblick in alle Unternehmensbereiche erhalten.

Von ihm habe ich zudem viel über Führung und die Automobilbranche gelernt. Dennoch hatte ich das Bedürfnis, mir zusätzliches Unternehmerisches Wissen anzueignen, welches mir dabei helfen sollte, das Unternehmen später bestmöglich zu leiten. Durch die AKB wurde ich auf die «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» aufmerksam.

Und weshalb gerade die Unternehmerschule?

Weil ich eine Weiterbildung absolvieren wollte, die mir im beruflichen Alltag wirklich etwas bringt. Ich war bereit Zeit zu investieren. Aber nur in eine Schule, die mit der KMU Praxis vertraut ist und mir aktuelles Wissen und konkrete Werkzeuge liefert. Zudem sind die Trainer der Unternehmerschule erfahrene Spezialisten, die selbst unternehmerisch tätig sind. Ihre leidenschaftliche Art hat mir besonders geholfen, das Gelernte in meinem Unternehmen umzusetzen.

«Als Unternehmerin stehe ich täglich vor neuen Herausforderungen –  da sind mein Bauchgefühl, aber auch mein unternehmerisches Wissen gefordert.»

Wie haben Sie die Weiterbildung für Unternehmerinnen und Unternehmer wahrgenommen?

Sehr praxisorientiert! Die Elemente der Unternehmensführung wurden anhand einer Echtfirma praxisnah behandelt. Das machte es für mich einfach, den Stoff zu lernen. Zudem ist die Unternehmerschule eine Weiterbildung, die ohne Hausaufgaben und Prüfungen auskommt – daher war es leichter, die zusätzliche Zeit für die Weiterbildung neben meinen Aufgaben im Geschäft einzuplanen.

Und wovon haben Sie letztendlich am meisten profitiert?

Von der Regionalität. Sie war nebst der Praxisnähe und den spannenden Lerninhalten ein absoluter Pluspunkt. Vom Austausch mit den anderen Teilnehmenden aus der Region konnte ich als damalige Jungunternehmerin viel lernen. Uns verbindet ja auch heute in der Praxis so einiges – von der Mitarbeiterführung bis hin zum digitalen Wandel, der all unsere Unternehmen betrifft. Zu erfahren, wie andere Unternehmer und die Trainer mit gewissen Fragestellungen umgehen, half mir sehr für die Erweiterung des eigenen Unternehmerischen Denkens und Handelns.

Als Teilnehmer hat man einen gemeinsamen Nenner und das verbindet automatisch. Unsere ehemalige „Schulklasse“ trifft sich noch heute regelmässig. Wir veranstalten gegenseitige Firmenbesichtigungen oder geniessen mal ein gemütliches Raclette-Essen. Ich finde es toll zu wissen, dass mir meine Mitabsolventen und Trainer – alles erfahrene Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte – jederzeit für eine externe Meinung zur Verfügung stehen.

Und natürlich hat auch der kurze Anfahrtsweg nach Lenzburg vieles vereinfacht. So waren die Weiterbildungsabende gut vereinbar mit meinem Berufs- und Privatleben.

Die Nachfolgeplanung für ein KMU ist gar nicht so einfach. Inwiefern hat Sie die Unternehmerschule dabei unterstützt?

Gemeinsam mit meinem Bruder und meinem Vater sind wird das Thema Nachfolge sehr früh angegangen. Plan war es, dass mein Vater sich schrittweise aus dem Geschäftsalltag zurückzieht. Dennoch gibt es Dinge, die eine Planung – sie kann noch so gut sein – schnell über den Haufen werfen. Bei uns war es die plötzliche Erkrankung meines Vaters, die ihn von heute auf morgen zum Ausfall gezwungen hat. So mussten wir früher als gedacht das Ruder und die Firma übernehmen. Rückblickend bin ich froh, haben mir mein Vater und die Unternehmerschule im Vorfeld das nötige Rüstzeug mitgegeben, um das Unternehmen erfolgreich und nahtlos weiterzuführen.

Zu guter Letzt, was bedeutet Unternehmerin zu sein für Sie?

Eine grosse, aber auch sehr schöne Verantwortung zu tragen. Gegenüber unseren Mitarbeitenden und auch deren Familien. Die Aufgabe für das Unternehmen zu sorgen erfüllt mich mit Stolz.
Zudem geniesse ich den Freiraum, da ich Entscheidungen selbst treffen und Ideen verwirklichen kann. Natürlich stehe ich auch für Fehlentscheide grade, auch das bedeutet Unternehmertum für mich. Aber ich kann meine, respektive unsere Vision zur Realität machen, das ist ein grosses Geschenk.

Herzlichen Dank für das Interview, Frau Küng!


Über die Garage Küng Automobile AG

Seit die Garage Küng 1950 durch das Ehepaar Küng in Gebenstorf gegründet wurde, ist sie im Familienbesitz. Mit Nicole und Roger Küng hat 2013 bereits die 4. Generation das Steuer übernommen. Heute führt die Familie drei Autogaragen in Wettingen und Gebenstorf mit über 90 Mitarbeitenden. Nicole Küng hat 2010 erfolgreich die Unternehmerschule KMU/Gewerbe in Lenzburg absolviert. www.kueng-automobile.ch

Beitrag von Michèle Meyer

Marketing und Kommunikation, Wyrsch Unternehmerschule AG